10.000 Euro für das Winternotprogramm

Die Diakonie Stiftung Schleswig-Holstein unterstützt das landesweite Winternotprogramm für Wohnungslose mit 10.000 Euro. Vorstand Bernd Hannemann hat heute in Neumünster Vertretern von diakonischen Tagestreffs und Beratungsstellen einen symbolischen Scheck überreicht. Mit dem Geld werden warme Kleidung, Winterschuhe, Schlafsäcke und Isomatten für Bedürftige beschafft.

„Als Stiftung haben wir die Aufgabe, Menschen in besonderen Notlagen unbürokratisch zu helfen“, sagt Vorstand Bernd Hannemann. „Jetzt in der kalten Jahreszeit haben Wohnungslose, die auf der Straße leben, unsere Hilfe besonders nötig. Es muss alles getan werden, dass sie nicht ernsthaft erkranken oder erfrieren. Deshalb ergänzen wir mit unserer Spende das bereits laufende, vom Land finanzierte Winternotprogramm.“ Das Land steuert jährlich 20.000 Euro bei.

Der Geschäftsführer der Diakonie Altholstein Heinrich Deicke bedankte sich für die Spende: „Hier in Neumünster ist das eine willkommene Unterstützung für die Zentrale Beratungsstelle für Menschen in Wohnungsnot. Wir erhalten damit einen größeren finanziellen Spielraum, um Wohnungslosen noch besser helfen zu können. Neben der akuten Hilfe im Winter ist es uns ein besonderes Anliegen, dass Menschen gar nicht erst ihre Wohnung verlieren. Deshalb setzen wir auf Prävention und die Zusammenarbeit mit den kommunalen Partnern und den Wohnungsgesellschaften.“

Das Winternotprogramm ist vor allem für Menschen gedacht, die „Platte machen“, also nur auf der Straße leben. Sie haben kein festes Dach über dem Kopf und lehnen es ab, in den bestehenden Notunterkünften der Diakonie oder anderer Verbände zu übernachten. Neben Schlafsäcken, winterfester Kleidung und warmem Essen wird für sie beispielsweise in Husum eine zusätzliche Wohnung angemietet.

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der von Wohnungslosigkeit betroffenen oder bedrohten Menschen in Schleswig-Holstein stetig gestiegen. 2018 nahmen 7.456 Menschen die Angebote der diakonischen Wohnungslosenhilfe in Anspruch. Das waren rund 2.000 mehr als noch 2014. Brennpunkte sind die kreisfreien Städte Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster. Aber auch im ländlichen Raum, zum Beispiel in Husum und Heide, sind die Zahlen kontinuierlich gestiegen. Insgesamt dürfte die Dunkelziffer aber wesentlich höher liegen. Denn die Zahlen der Diakonie bilden zwar einen sehr großen, aber nicht den gesamten Bereich der Wohnungslosenhilfe in Schleswig-Holstein ab.

Eine wesentliche Ursache für die steigende Wohnungslosigkeit ist neben den ganz persönlichen Notlagen der Betroffenen der anhaltend hohe Druck auf dem Markt für bezahlbare Wohnungen. Während immer mehr Sozialwohnungen aus der Bindung fallen, wächst gleichzeitig die Zahl der Bedürftigen. Die Diakonie fordert deshalb von Land und Kommunen, den Bau von Sozialwohnungen zügig voranzutreiben.