Corona-Krise: Drei Bewohner der Marie-Christian-Heime in Kiel verstorben

Eine Einrichtung für Menschen mit seelischen und geistigen Beeinträchtigungen der Marie-Christian-Heime in Kiel beklagt drei Todesfälle in Folge von Corona-Infektionen. Die beiden 70 und 74 Jahre alten Frauen sowie ein 77 Jahre alter Mann verstarben in einem Krankenhaus in der Landeshaupt-stadt. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung stehen nach mehreren positiven Tests auf das Corona-Virus unter Quarantäne.

„Die Nachricht vom Tod der drei Bewohner hat bei den Klientinnen und Klienten sowie den Mitarbeitenden der Marie-Christian-Heime große Betroffenheit und Trauer ausgelöst“, sagt Vorstand Burkhard Ziebell. „Die Verstorbenen wohnten zum Teil schon sehr lange in der Einrichtung. Sie waren Teil unserer Gemeinschaft. Die Corona-Infektionen sowie die Todesfälle sind ein tiefer Einschnitt für die Marie-Christian-Heime.“

Bei der betroffenen Einrichtung handelt es sich um das „Propst-Kraft-Haus“ auf dem Waldhof. Dort wohnen bis zu 45 Seniorinnen und Senioren, die auf Grund einer seelischen oder geistigen Behinderung nicht mehr selbständig leben können. In den vergangenen Wochen wurden dort insgesamt 17 Bewohnerinnen und Bewohner sowie zwei der 28 Mitarbeitenden positiv auf das Corona-Virus getestet.

Unmittelbar nach Bekanntwerden des ersten Verdachtsfalls standen die Marie-Christian-Heime im engen Austausch mit dem Kieler Gesundheitsamt. Alle Tests und Maßnahmen wurden eng an den Vorgaben des Amtes ausgerichtet: Das „Propst-Kraft-Haus“ steht seitdem unter Quarantäne. Die Mitarbeitenden betreuen die Bewohnerinnen und Bewohner in vorgeschriebener Schutzausrüstung und unter Einhaltung der Hygienevorschriften. Mehrere Seniorinnen und Senioren werden im Krankenhaus behandelt.

„Wir unternehmen alles, um die Bewohnerinnen und Bewohner des `Propst-Kraft-Hauses´ weiter vollumfänglich versorgen und begleiten zu können“, so Burkhard Ziebell. „Gleichzeitig wollen wir unsere Mitarbeitenden unbedingt vor weiteren Infektionen schützen und durch die verhängte Quarantäne eine Verbreitung des Virus auf andere Einrichtungen der Marie-Christian-Heime verhindern. Das Kieler Gesundheitsamt und die Heimaufsicht werden stets informiert und eingebunden.“

Neben der Quarantäne ist das gesamte Gelände der Marie-Christian-Heime abgeriegelt und darf gemäß der aktuellen Verordnungen des Landes für stationäre Einrichtungen der Pflege und Eingliederungshilfe bis auf weiteres von Besuchern nicht betreten werden.

Angesichts der besonders schutzbedürftigen Bewohnerinnen und Bewohner der Marie-Christian-Heime bitten wir die Vertreter der Presse, von einer Berichterstattung von vor Ort abzusehen.

Unter dem Dach der Marie-Christian-Heime arbeiten verschiedene Einrichtungen der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen. Gut 200 Menschen leben in stationären Wohnformen, 100 werden ambulant versorgt und 95 in Tagesförderstätten. Zusätzlich gibt es zwei Kitas, die zurzeit aber geschlossen sind. Die Marie-Christian-Heime sind Mitglied des Diakonischen Werkes Schleswig-Holstein.