Diakonie wirbt für den Ausbau frühkindlicher Bildungsarbeit

Allen Kleinstkindern und ihren Eltern in Schleswig-Holstein sollte ein Angebot frühkindlicher Bildung ermöglicht werden. Das fordert das Diakonische Werk aus Anlass des 25. Jubiläums von DELFI. Die DELFI-Kurse sind ein Angebot zur Entwicklungsbegleitung für Eltern mit Babys im ersten Lebensjahr, die von den Evangelischen Familienbildungsstätten angeboten werden. Vor dem Hintergrund des Jahrestages sind in der kommenden Woche an mehreren Standorten Aktionen und Veranstaltungen geplant, mit denen für DELFI geworben werden soll.

„In den ersten Lebensjahren, also vor Krippe, Kita und Schule, werden die Grundlagen für das gesamte Leben gelegt“, sagt Doris Kratz-Hinrichsen, Referentin für Familienbildung beim Diakonischen Werk Schleswig-Holstein. „Viele Eltern sind heute aber auf sich alleine gestellt, auch weil sie oft fernab ihrer Familien leben und nicht auf die Erfahrungswerte von Eltern, Großeltern oder Geschwistern zurückgreifen können. Deshalb ist es nötiger denn je, ihnen unmittelbar mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Genau das bieten die DELFI-Kurse der Familienbildungsstätten. Darüber hinaus bekommen junge Eltern dort Kontakt zu Menschen in gleichen Lebenssituationen. Gerade in Zeiten von Corona und Social-Distancing ist das besonders wichtig.“

DELFI-Eltern-Kind-Gruppen sind ein Angebot für Eltern mit Babys im ersten Lebensjahr. Idealerweise beträgt die Altersspanne zwischen den Babys nicht mehr als zehn bis zwölf Wochen. In den Kursen werden die Eltern mit ihren Kindern von erfahrenen Leiterinnen begleitet. Sie bekommen Sicherheit, Orientierung und ein Grundlagenwissen frühkindlicher Entwicklung vermittelt. Außerdem sollen die Eltern-Kind-Bindung und das Vertrauen der Eltern in ihre eigenen Kompetenzen gestärkt werden. Die DELFI-Arbeit leistet somit in der sensiblen Startphase junger Familien einen gesellschaftlich bedeutsamen Beitrag zur Begleitung und Stabilisierung. 

Die Abkürzung DELFI setzt sich aus folgenden Begriffen zusammen: Denken, Entwickeln, Leben, Fühlen und Individuell. Das Konzept hierfür wurde 1995 in der Evangelischen Familienbildungsstätte Celle entwickelt. Es breitete sich zuerst in Niedersachsen, inzwischen über weitere Teile Deutschlands aus. Finanziert werden die Kurse überwiegend aus Kirchensteuermitteln, Elternbeiträgen und Zuschüssen des Landes.

Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein setzt sich dafür ein, dass die Mittel von Kirche und Land trotz Corona-Krise verstetigt und schrittweise erhöht werden. „Nur so können wir gewährleisten, dass möglichst viele Eltern und Babys, auch aus sozial benachteiligten Familien, an frühkindlicher Bildung teilhaben können“, betont Doris Kratz-Hinrichsen.

Aus Anlass des DELFI-Jubiläums planen die Evangelischen Familienbildungsstätten in Schleswig-Holstein vom 3. bis zum 7. November 2020 mehrere Veranstaltungen und Aktionen. So veranstaltet die Familienbildungsstätte Schleswig ein DELFI-Jahrestreffen, zu dem die Begründerin des DELFI-Konzeptes Irene Behrmann eingeladen ist. In Ratzeburg wird ein DELFI-Quiz sowie ein kostenfreier Workshop zu Kindergebärden vorbereitet. In Itzehoe findet ein Schnuppertag statt und in Pinneberg unter anderem eine Babysingestunde, ein Säuglingspflegekurs und ein Buggyworkout. Natürlich stehen alle Aktionen und Veranstaltungen unter Vorbehalt der aktuellen Coronalage. Genaue Informationen hierzu gibt es bei den Familienbildungsstätten vor Ort.