Kritik an Horst Seehofer

Der Präsident der Diakonie Deutschland Ulrich Lilie widerspricht der Äußerung von Bundesinnenminister Horst Seehofer, die Migration sei "die Mutter aller politischen Probleme." Lilie sagte: "Die Aufgabe von ,Vater Staat' ist es, für das plurale Miteinander politische Konzepte zu entwickeln, statt die Migration als ,Mutter aller politischen Probleme' zu beklagen. Mit einer solchen Äußerung stößt Innenminister Horst Seehofer Millionen von Zugewanderten vor den Kopf, die in unserem Land leben und ohne die Deutschland jetzt und auch in Zukunft nicht auskommt.

Wir müssen heute gemeinsam ein Land gestalten, das vielfältiger, älter, digitaler und damit auch ungleicher wird. Dieser Weg ist demografisch längst vorgezeichnet. Die Bundesregierung sollte Ideen liefern, wie Deutschland in zehn Jahren aussehen soll."

Landespastor Heiko Naß teilt Lilies Kritik. Auf Schleswig-Holstein bezogen betont er, mit seiner Äußerung stelle Horst Seehofer die Integrationsleistungen tausender ehren- und hauptamtlicher Helfer und Helferinnen in der Flüchtlingsarbeit in Frage. Stattdessen sollten sie ermutigt und unterstützt werden, damit die Integration der Migrantinnen und Migranten gelinge.