Werkstätten für Menschen mit Behinderung: Frauenbeauftragte gründen Landesarbeitsgemeinschaft

Den Frauenbeauftragten geht es um Barrierefreiheit und Teilhaberechte von Beschäftigten in Werkstätten.

Die Frauenbeauftragten in Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Schleswig-Holstein haben eine Landesarbeitsgemeinschaft gegründet und einen ersten Vorstand gewählt: Susanne Clausen von den Werkstätten Materialhof in Rendsburg, Andrea Cornils von der Stiftung Mensch in Meldorf, Marion Steudel von den Mürwikern in Flensburg, Esther Zelenka von der Brücke Starthilfe in Kiel und Birthe Friedrichsen aus den Husumer Werkstätten in Husum.

„Es braucht dieses wertvolle Engagement, damit die Menschen in den Werkstätten ihre Interessen selbstbestimmt vertreten können. Dies bezieht sich auf Barrierefreiheit, Teilhaberechte, Begegnungen und Gespräche auf Augenhöhe“, sagt Diakonie-Vorstand Heiko Naß. „Daher freue ich mich besonders, dass diese fünf Frauen sich jetzt voller Energie dieser Aufgabe annehmen. Wir werden sie dabei nach Kräften unterstützen.“

Die Beauftragten engagieren sich für alle Frauen aus den Werkstätten in Schleswig-Holstein. Sie geben Informationen weiter, sammeln Ideen, starten Initiativen, kümmern sich um Fragen und Probleme und vertreten die Frauen aus den Werkstätten in der Sozialpolitik.

„Es ist ein bisschen aufregend. Endlich geht es los, wo man so lange für gearbeitet hat“, sagt Susanne Clausen, Frauenbeauftragte im Materialhof Rendsburg. Ihre Erfahrung aus der Gründung des Bundesnetzwerkes Starke.Frauen.Machen. brachte sie engagiert in eine von ihr initiierten Arbeitskreis ein. Frauenbeauftragte und Unterstützerinnen von der Lebenshilfe Schleswig-Holstein, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Schleswig-Holstein und dem Diakonischen Werk Schleswig-Holstein haben Ideen gesammelt, eine Geschäftsordnung entworfen und eine Briefwahl für den neuen Vorstand organisiert. Eine größere Veranstaltung war aufgrund der Pandemie leider nicht möglich. Aber die Frauen haben ausführliche Informationen, Bewerbungen der Kandidatinnen per Video und Wahlunterlagen zugesandt bekommen.

„Dies ist ein wichtiger Schritt, weil die Frauen ihr Expertenwissen und ihre Erfahrungen einbringen können und unsere Gesellschaft so mitgestalten“, sagt Anita Pungs-Niemeier. Sie unterstützt und berät beim Diakonischen Werk Schleswig-Holstein die Frauenbeauftragten in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen.