Spendenaktion für Familien in Not zieht erfreuliche Bilanz

Insgesamt sind 1.898 Spenden mit einer Gesamtsummer von 460.127,73 Euro (Stand 11. Juni 2020) eingegangen (zum Zeitpunkt des Fotos 458.938 Euro).

Bei der gemeinsamen Spendenaktion der Diakonie mit den Kieler Nachrichten sind mehr als 460.000 Euro zusammen gekommen. Damit unterstützt die Diakonie Familien, die durch den Corona-Virus in Not geraten sind.

Diakonie-Vorstand und Landespastor Heiko Naß freut sich über den Erfolg der Spendenaktion: „Wir danken den Spenderinnen und Spendern von Herzen für die unglaubliche Summe, die sie für Familien in Not gegeben haben! Die Corona-Krise hat enorme Belastungen für viele Familien gebracht. Die Folgen werden in den nächsten Monaten immer deutlicher werden, sowohl die finanzielle Not als auch Zukunftssorgen oder Konflikte. Umso wichtiger war und ist es, dass wir dank der Spenden schnell und unkompliziert für Erleichterung sorgen können. Für viele war der Zugang zu den Beratungs- und Hilfsangeboten ein Anker in dieser Zeit. Denn neben den materiellen Leistungen ist eine Folge der Aktion, dass Menschen in der Not zugehört wurde und mit ihnen gemeinsam Lösungen entwickelt werden konnten.“

 

Insgesamt sind 1.898 Spenden mit einer Gesamtsummer von 460.127,73 Euro (Stand 11. Juni 2020) eingegangen (zum Zeitpunkt des Fotos 458.938 Euro). Darunter sind zwei Großspenden, die einen sechsstelligen Betrag erreichen. Der durchschnittliche Spendenbetrag liegt ohne die Großspenden bei 137 €. Neben Einzelpersonen haben sich auch Vereine oder Firmen engagiert.

Immer deutlicher wird, wo die Corona-Krise finanzielle Löcher in die Familienkasse reißt. Die Notlagen, die bei der Hotline geschildert werden, wandeln sich, je länger die Krise andauert. Nach der unmittelbaren Unterstützung für Lebensmittel traten die Bedarfe für Schulkinder in den Vordergrund. In vielen Familien waren die für das Homeschooling notwendigen technischen Geräte wie Drucker oder Laptops nicht vorhanden. Mittlerweile sind vielerorts als Folge von Kurzarbeit und Arbeitsplatzverlust die Ersparnisse aufgebraucht, das Geld für Miete oder Stromrechnung fehlt, der Kieferorthopäde kann nicht bezahlt werden oder die Reparatur der Waschmaschine.

In vielen Familien war wegen der erhöhten Ausgaben für Lebensmittel am 20. des Monats das Geld aufgebraucht. Auch Krisen in den Familien spitzten sich zu, das zeigte sich auch in den Spendenanfragen. So konnte in einem Fall bei der Anmietung einer neuen Wohnung für Mutter und Kinder geholfen werden, um Schlimmeres zu verhindern.

Das Diakonische Werk konnte in den letzten fünf Wochen Lebensmittelgutscheine im Wert von 25.000 Euro über die diakonischen Einrichtungen vor Ort verteilen. Dazu kamen Gutscheine für Kinderkleidung und elektronische Geräte im Wert von 5.000 Euro. 44 Laptops wurden angeschafft und verteilt.

123 Anfragen hat die Hotline bearbeitet, teilweise waren auch Lehrerinnen, Beratungsstellen oder Pastoren darunter, die für mehrere Familien um Unterstützung baten. Es kommen täglich neue Anfragen aus ganz Schleswig-Holstein. Insgesamt wurden bislang Hilfen in Höhe von ca. 50.000 Euro ausgezahlt, darüber hinaus gibt es Zusagen über weitere 15.000 Euro.

Es können weiter Anträge auf Hilfe gestellt werden, entweder direkt über das Diakonische Werk (Hotline 0800-7662476) oder bei den diakonischen Beratungsstellen und Hilfsangeboten vor Ort. Das Geld soll schnell und zielgerichtet den Familien in Not zugutekommen.

 

Aktuell werden bei mehreren diakonischen Trägern im Land Hilfsangebote entwickelt, die Familien da unterstützen, wo durch die Corona-Krise Nachteile entstanden sind. Das kann z.B. die Unterstützung beim Nachholen von Schulstoff sein, psychologische Begleitung von Familien in Krisen oder die Stärkung von Nachbarschaftshilfe. Gleichzeitig geht es darum, für den Fall erneuter Kontaktbeschränkungen Wege zu entwickeln, mit denen Beratung und konkrete Hilfe trotzdem bei besonders belasteten Familien ankommt. Diese langfristigen Projekte werden durch die Spenden ermöglicht, sie sollen ab Sommer an den Start gehen. Schon jetzt wurden viele Einrichtungen kreativ und haben z.B. Kinder von Eltern mit einer Drogenproblematik mit Päckchen mit Spielmaterial und Lebensmitteln versorgt.

 

Karin Helmer, Geschäftsführerin stadt.mission.mensch:

„Es sind so viel Familien in wirkliche Not geraten. Schnell und unbürokratisch konnten wir Dank der Spenderinnen und Spender helfen. Danke!“ Karin Helmer, Geschäftsführerin stadt.mission.mensch

 

Susanne Harder, Fachbereichsleitung Familie und Beruf, Diakonie Altholstein

„In unseren Beratungseinrichtungen haben wir viele Menschen wirklich glücklich gemacht mit den Spenden aus der Corona-Spendenaktion! Wie schön ist es für uns als Beraterinnen, einer alleinerziehenden Mutter mit vier Kindern einen Gutschein über 50 Euro geben zu können, bei der es ohne Kita- und Schulessen einfach nicht hinkommt. Dies sind Hilfen, die die erste Not und wirkliche Verzweiflung lindern und es dann möglich machen, eine Strategie für weitere Hilfe zu entwickeln.“

 

Martina B., Mutter von acht Kindern, Kreis Rendsburg Eckernförde

„Ich bin den Spendern unendlich dankbar. Sie haben uns, vor allem unseren acht Kindern in einer äußerst schwierigen Situation geholfen. Mit dem gespendeten Laptop kann mein ältester Sohn endlich am Online-Unterricht teilnehmen, was vorher nicht möglich war. Alle anderen freuen sich über die neuen Hosen, T-Shirts und Jacken, die ich ihnen mit den Gutscheinen kaufen konnte. Ein Teil des Guthabens habe ich mir allerdings aufgehoben für den Herbst. Das war uns ist eine tolle Aktion und ich hoffe das auch vielen anderen Familien geholfen werden kann!“