Diakonie dankt Pflegekräften und pflegenden Angehörigen

Am Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai würdigt die Diakonie Schleswig-Holstein die wertvolle Arbeit von Pflegekräften und pflegenden Angehörigen. „Mit ihrem hohen Einsatz ermöglichen sie den Pflegebedürftigen auch im Alter ein würdiges Leben“, so Diakonievorstand und Landespastor Heiko Naß. „Damit sich weiter Menschen in der Pflege engagieren, müssen wir aber dringend die Rahmenbedingungen ändern.“

Betreuung rund um die Uhr, ein großer körperlicher Einsatz bei der Grundpflege, Einfühlungsvermögen, pflegerische und medizinische Kenntnisse – in der Pflege zu arbeiten, ist eine große Herausforderung. Zwar bekommen Pflegekräfte und pflegende Angehörige viel Dankbarkeit und Zuspruch zurück, die Rahmenbedingungen lassen sie aber an ihre Grenzen stoßen.

Aus diesem Grund fordert das Diakonische Werk Schleswig-Holstein, das Pflegeversicherungssystem auf eine neue Grundlage zu stellen, die einer echten Versicherung entspricht. Tritt in einer Familie ein Pflegefall ein, sollten die damit verbundenen selbst zu tragenden Kosten kalkulierbar und für jede Einkommensgruppe tragbar sein. Daneben muss insgesamt mehr Geld in das System, um z.B. mehr Pflegekräfte einstellen und diese besser bezahlen zu können.

Bundesweit werden 40 Prozent der Pflegebedürftigen von Angehörigen versorgt. Damit diese auch einmal entlastet werden können, muss möglichst schnell die Finanzierung der sogenannten. Kurzzeitpflege speziell in Schleswig-Holstein verbessert werden. Zurzeit reichen die Plätze für dieses Angebot, auch im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt, bei weitem nicht aus.

„Für pflegende Angehörige ist die Kurzzeitpflege oftmals die einzige Möglichkeit, eine Auszeit zu nehmen oder in den Urlaub zu fahren“, sagt Diakonie-Vorstand Heiko Naß. „Umso bedauerlicher ist es, dass in Schleswig-Holstein die letzte Einrichtung mit ausschließlich Kurzzeitpflegebetten im vergangenen Jahr schließen musste, weil sie nur unzureichend finanziert war.“  Zwar gibt es in den Einrichtungen der Langzeitpflege einige wenige Betten für Kurzzeitpflegegäste. Da der pflegerische und administrative Aufwand dafür sehr hoch ist und gleichzeitig unzureichend vergütet wird, werden diese Plätze aber vorrangig mit Langzeitpflegefällen belegt.

Für eine optimale pflegerische Versorgung der 110.000 pflegebedürftigen Menschen in Schleswig-Holstein sollten deshalb auch Einrichtungen geschaffen werden, die ausschließlich Kurzzeitpflege anbieten. Damit diese Einrichtungen wirtschaftlich arbeiten können, müssten sie deutlich besser finanziell und personell ausgestattet werden, als die Langzeitpflegeeinrichtungen.

Laut Landespflegestatistik 2017 werden 43 Prozent aller pflegebedürftigen Menschen in Schleswig-Holstein von ihren Angehörigen betreut und gepflegt. Nur 24 Prozent von Ihnen nehmen die Leistungen eines professionellen ambulanten Pflegedienstes in Anspruch. 33 Prozent der Pflegebedürftigen leben in einer stationären Einrichtung. Unter dem Dach der Diakonie gibt es im nördlichsten Bundesland 75 stationäre Pflegeeinrichtungen mit 5.500 Plätzen. Hinzu kommen zahlreiche ambulante Pflegedienste, Tagespflege- und Wohnangebote.