Es waren ganz konkrete Fragestellungen, an denen die Teams zwei Tage lang konzentriert in den Räumen der Dualen Hochschule arbeiteten. Es ging beispielsweise um eine KI-gestützte Berichterstattung in der Kinder- und Jugendhilfe. Das Team Sprungtuch aus Lübeck möchte damit Erzieherinnen und Erzieher von der oft aufwendigen Dokumentation ihrer Arbeit entlasten. Für das Team der Norddeutschen Gesellschaft für Diakonie NGD ging es darum, Menschen mit Behinderung bei der Kommunikation stärken. Dazu soll eine KI-gestützte Anwendung ihnen helfen, die eigene und die Mimik anderer besser zu verstehen. Die Lebenshilfe Ostholstein arbeitete an einer KI-Lösung zur Gewinnung von ehrenamtlichen Helfern und das Team von Dataport Kultur an einer VR-Anwendung für den Bereich Demenzerkrankungen.
„Die Soziale Arbeit wird von der Digitalisierung sehr profitieren“, sagte Prof. Kim Bräuer, Dekanin an der Dualen Hochschule Schleswig-Holstein. „Mit KI-gestützten Anwendungen können Angebote noch besser an den Bedarfen von Klientinnen und Klienten ausgerichtet werden, es eröffnen sich sogar komplett neue Möglichkeiten. Diese Chance muss von den Trägern und Einrichtungen der sozialen Arbeit unbedingt genutzt werden. Mit dem Hackathon wollen wir diesen Prozess vorantreiben und beispielhaft nachhaltige Lösungen entwickeln.“
„Ich war beeindruckt von der konzentrierten und kreativen Atmosphäre beim Social Hackathon“, so Boy Büttner vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. „Hier wurde kreativ, kollaborativ und lösungsorientiert gearbeitet, um den digitalen Wandel in der Sozialen Arbeit aktiv mitzugestalten. Wenn alles gut läuft, können einige Ideen, die hier entwickelt werden, bald in die Praxis umgesetzt werden.“
„Digitalisierung ist auch für die sozialen Einrichtungen eine Mammutaufgabe“, ist Friedrich Keller vom Diakonischen Werk Schleswig-Holstein überzeugt. „Diese Aufgabe kann nur gemeinsam gelöst werden. Deshalb ist es wichtig, sich zu vernetzen, zwischen Verbänden, Trägern sozialer Arbeit, der Wissenschaft und der Digitalwirtschaft. Der Hackathon ist dafür ein gutes Beispiel.“
Zum Abschluss des Hackathons stellten alle Teams bei einer Veranstaltung im InnoPier Kiel ihre Projekte geladenen Gästen aus Politik, Wohlfahrt und Wissenschaft vor. Drei Teams wurden ausgezeichnet. Den Preis „Innovativste Idee“ erhielt das Team Freiwilligendienste. Die FSJler und Bufdis vom Paritätischen und der Diakonie präsentierten eine App, mit der sich Freiwillige deutschlandweit vernetzen können. Den Preis „Bester Prototyp“ gewann das Team Sprungtuch, das eine KI-Anwendung für die Dokumentation in der Kinder- und Jugendhilfe erarbeitet hat. Der Preis „Größter gesellschaftlicher Impact“ ging an das Team participAlte. Sie entwickelten eine Erweiterung für Websites, die sämtliche Textinhalte automatisiert in leichte Sprache übersetzen kann.