Abend der Begegnung: Soziale Arbeit stärkt Demokratie!

Ein guter Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ist Grundvoraussetzung für den Erhalt der Demokratie. Daher setzt sich die Diakonie Schleswig-Holstein dafür ein, dass Wohlfahrt, Politik und Ehrenamt gemeinsam die soziale Arbeit stärken. Niemand dürfe zurückgelassen werden und das Vertrauen der Menschen in funktionierende Strukturen müsse gefestigt werden. Dafür bedürfe es aber zuverlässiger Rahmenbedingungen, so Landespastor und Diakonievorstand Heiko Naß beim Abend der Begegnung in Büdelsdorf. Zu dem Jahresempfang des Diakonischen Werks Schleswig-Holstein waren gut 300 Gäste aus Politik, Kirche, Diakonie und Gesellschaft gekommen, darunter Johannes Albig, Staatssekretär im Sozialministerium des Landes Schleswig-Holstein, sowie Nora Steen, Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein.

Welche Rolle spielt soziale Arbeit für ein gelingendes Miteinander in Schleswig-Holstein?  Wie können Netzwerke aus Wohlfahrt, Kommunen und Ehrenamtlichen den Zusammenhalt und unsere Demokratie voranbringen?  Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen standen diese Fragen im Zentrum einer Podiumsdiskussion. Am Beispiel der Stadt Ratzeburg diskutierten Diakonievorstand Heiko Naß, Staatssekretär Johannes Albig, Bürgermeister Eckhard Graf sowie Mitarbeitende der Diakonie in Ratzeburg und Ehrenamtliche, wie das Miteinander und der soziale Zusammenhalt vor Ort gestärkt werden können.

Der Staatssekretär im Sozialministerium Johannes Albig: „Gesellschaftlicher Zusammenhalt und ein gutes Miteinander sind wichtige Grundlagen unserer Demokratie. Dabei spielen kirchliche und diakonische Einrichtungen auch in Schleswig-Holstein eine überragende Rolle. Dafür möchte ich Ihnen im Namen der Landesregierung an dieser Stelle erneut herzlich danken. Zugleich wünsche ich mir, dass diese starke Rolle auch in Zukunft erhalten bleibt. Denn auch wenn der sonntägliche Gottesdienst mitunter nicht mehr der klassische Ort der Begegnung sein mag, so sind es heute andere Einrichtungen unter Ihrer Trägerschaft, teilweise gar die gleichen Gebäude, die weiterhin Begegnung, sozialen Zusammenhalt und demokratisches Miteinander ermöglichen.“

Landespastor und Diakonie-Vorstand Heiko Naß: „Mitarbeitende aus den diakonischen Einrichtungen erzählen immer wieder von den Erfahrungen, wie befreiend es wirkt, wenn Menschen, die zu ihnen mit einer Last auf ihren Schultern kommen, erst einmal ankommen dürfen, sich öffnen können und Druck abbauen. Unsere Gesellschaft braucht solche Orte, die nicht unter einem Paradigma von Fordern und Fördern stehen, sondern Verstehen und Herzlichkeit anbieten. Zuhören kann helfen, eigene Wege zu finden. Wissen und Netzwerke können dann neue Schritte anbahnen. Gäbe es einen Wechselkurs für sozialen Zusammenhalt, dann würden öffentliche Mittel durch diese Arbeit um ein Vielfaches vermehrt. Die Mittel und Rahmenbedingungen verlässlich zu planen, ist aber eine wesentliche Voraussetzung dafür.“

Ratzeburgs Bürgermeister Eckhard Graf: „Wie gestalten wir den demografischen Wandel in unseren Gemeinden? Wie stärken wir die demokratischen Strukturen in unseren Gemeinden? Wie leben wir Teilhabe und Vielfalt anstelle von Rassismus und Ausgrenzung? Wie finden wir Menschen, die sich für andere, für das Gemeinwohl einbringen? All diese Fragen zielen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Genau daran gilt es gemeinschaftlich zu arbeiten.“

Christian Klingbeil, Leiter der offenen und interkulturellen Kinder- und Jugendarbeit des Diakonischen Werks Herzogtum Lauenburg: „Mit unseren Offenen Treffs, musischen, kreativen und medienpädagogischen Gruppenangeboten, Trainingseinheiten an Schulen und Ferienprogrammen wollen wir Kinder und Jugendliche aus Ratzeburg in ihrem Alltag stärken, zusammenführen und für die Demokratie begeistern. Alle sind willkommen, Herkunft, Geschlecht oder Religion spielen keine Rolle. Bei unserer Arbeit werden wir von Ehrenamtlichen unterstützt. Sie tragen auch dazu bei, den Zusammenhalt zwischen den Generationen zu stärken. Dieses Engagement wollen wir gemeinsam mit der Stadt weiter voranbringen. Dazu erarbeiten wir zurzeit gemeinsam eine Engagement-Strategie.“

Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein ist der Dachverband der Diakonie im Land zwischen den Meeren. Unter seinem Dach arbeiten rund 48.000 Beschäftigte in über 1.700 Einrichtungen und Angeboten. Im Zentrum der Arbeit stehen Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen in Not, Pflegebedürftige, Kranke, Menschen mit Behinderung sowie Geflüchtete und Migrantinnen und Migranten.