Andrea Bastian: Engagement für Vielfalt und Gendergerechtigkeit

„Mein Leben ist Vielfalt“ – unter dieses Motto stellte Andrea Bastian vor einigen Jahren ihre Feier zu einem runden Geburtstag. Wer sich ihren Lebenslauf, ihre berufliche Laufbahn und ihre Tätigkeit beim Diakonischen Werk anschaut, kommt nicht umhin, ihr Recht zu geben. Seit einem mehrjährigen Aufenthalt in den USA in den 1980er Jahren lebt und engagiert sie sich für dieses Thema.

Eigentlich plant sie, Anfang der 80er Jahre nur für ein Jahr in die USA zu gehen, um in Ohio für Aktion Sühnezeichen in einer Free-Medical-Klinik als Freiwillige zu arbeiten. Am Ende werden daraus viele Jahre. Andrea Bastian heiratet in den USA und bekommt zwei Kinder. In Seattle ist sie als Case-Managerin in einer ambulanten Psychiatrie tätig, das heißt, sie managt den Alltag der Klientinnen und Klienten.

„Die Zeit war sehr prägend für mich“, sagt Andrea Bastian rückblickend. „Ich habe erlebt, wie es ist, als Zugewanderte in einem anderen Land mit einer eigenen Kultur und Sprache zurechtzukommen. Und natürlich habe ich dort erlebt, was es bedeutet, wenn Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur zusammenleben, und wie Vielfalt gestaltet werden kann.“

1985 - 1992

Arbeit als Case-Managerin in psychiatrischen Einrichtungen in Seattle, USA

1992 - 1999

Sozialpsychiatrische Fachkraft bei der Brücke Schleswig-Holstein

2000 - 2015

Regionalleiterin für Sozialpsychiatrie und Projektleiterin „Interkulturelle Öffnung“ bei der Brücke Schleswig-Holstein

Seit 2016

Projektmitarbeiterin beim Diakonischen Werk Schleswig-Holstein

Anfang der 1990er Jahre kehrt sie zurück in ihre Heimat, nach Schleswig-Holstein. Beruflich bleibt sie der sozialen Arbeit treu. Bei der Brücke Schleswig-Holstein engagiert sie sich unter anderem als Regionalleiterin für die Themen Gesundheit, Psychiatrie und Migration.

Auch das Thema Vielfalt spielt in ihrem Leben weiter eine wichtige Rolle. Privat pflegt sie viel Kontakt zu zugewanderten Menschen und über ihren zweiten Mann, der aus Togo stammt, zur afrikanischen Community in Schleswig-Holstein. Ehrenamtlich engagiert sie sich u.a. im Verein „Njonuo Fe Mo - Frauenwege in Togo“, der die Ausbildung von Mädchen und Frauen in dem afrikanischen Land fördert. Außerdem ist sie Vorstandsvorsitzende des Landesnetzwerkes „Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein“, ein Dachverband von über 100 entwicklungspolitischen Organisationen.

Als beim Diakonischen Werk Schleswig-Holstein vor fünf Jahren das Projekt „Freiwillige Inklusiv“ an den Start geht, ist Andrea Bastian mit ihren Erfahrungen zur Stelle. Es folgen mit „VERSCHIEDEN. VERSTEHEN“ und „Dialog(t)räume“ zwei weitere Projekte. Immer geht es darum, wie ein vielfältiges Leben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Geschlecht in unserem Land positiv, nachhaltig und kultursensibel umgesetzt werden kann. Es werden Netzwerke aufgebaut, Einrichtungen geschult und Websites zu diesen Themen gestaltet.

„Wir leben in einem Einwanderungsland“, sagt Andrea Bastian. „Die Vielfalt ist da und es ist gut, sie zu fördern, weil sie viel Kreativität freisetzt.“ Das Diakonische Werk ist aus ihrer Sicht ein guter Ort, um sich dafür einzusetzen. „Wir haben hier viel Raum, innovative Projekte umzusetzen, und ich werde von meinem Team dabei gut unterstützt.“

 

Zum Projekt "Dialog(t)räume"