Diakonie Katastrophenhilfe: Nothilfe nach Staudammbruch in der Ukraine

Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt die Beschaffung von Hilfsgütern und technischer Ausrüstung, um Menschen aus dem ukrainischen Katastrophengebiet nahe Cherson zu retten. Die Partnerorganisation Vostok SOS konnte dadurch vier motorisierte Schlauchboote an den Katastrophenschutz übergeben, damit die Einsatzkräfte eingeschlossene Menschen in den Flutgebieten schneller erreichen. Rund 80 Ortschaften sind nach der Zerstörung des Kachovka-Staudamms am vergangenen Dienstag durch steigende Wasserpegel gefährdet.

Evakuierungsteams von Vostok SOS befinden sich ebenfalls im Einsatz. Bereits wenige Stunden nach dem Bruch des Staudamms gelang es einem Team, das Dorf Tyaginka im Bezirk Beryslav zu erreichen. Die Ortschaft liegt am Westufer des Dnjepr an der unmittelbaren Front. Trotz ständigen Beschusses brachten die Helfenden drei ältere Menschen in Sicherheit, die den Ort nicht mehr aus eigener Kraft verlassen konnten. Zusätzlich stellte Vostok SOS 300 Isomatten, 125 Pumpen und 71 Klappbetten bereit, um Notunterkünfte auszustatten. Die Diakonie Katastrophenhilfe stellte dafür sofort 50.000 Euro zur Verfügung.

Am Mittwoch evakuierte das Team Flussinseln in der Nähe der Stadt Cherson, nachdem zahlreiche Hilfsanfragen verzweifelter Bewohner eingegangen waren. „Schon am ersten Tag nach dem Dammbruch erreichten Vostok SOS 784 Hilferufe aus dem Katastrophengebiet über ihre Telefon-Hotline. 267 Anfragen gingen zusätzlich über ihren Messenger-Dienst ein. Die Lage der Menschen, die seit Monaten an der Kriegsfront ausharren und nun Überschwemmungen erleben, ist zutiefst verzweifelt und kritisch“, berichtet Andrij Waskowycz, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe in Kiew. Unter Hochdruck werden deshalb Anfragen von Gemeinden und dem Katastrophenschutz für weitere Hilfe bearbeitet. „Lastwagen mit humanitärer Hilfe aus den Zentren von Vostok SOS in Uschgorod und Dnipro sind bereits auf dem Weg in Richtung Mykolaiv, wo Evakuierte temporär untergebracht werden“, sagt Waskowycz.

Die Diakonie Katastrophenhilfe liefert seit Beginn des Krieges regelmäßig LKW-Konvois mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln in ein Zwischenlager in die westukrainische Stadt Uschgorod. Die Hilfsgüter werden anschließend von dort in der gesamten Ukraine verteilt. „Weitere Hilfe wird dringend nötig sein. Es ist absehbar, dass Hunderttausende Menschen künftig von unbewohnbaren Häusern, enormen Verlusten in der Landwirtschaft und einer beeinträchtigten Wasser- und Stromversorgung betroffen sind“, sagt Waskowycz. Deshalb werden weitere Hilfsmaßnahmen geprüft.  

Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:

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