Diakonie Stiftung fördert Winternotprogramm

Die Diakonie Stiftung Schleswig-Holstein unterstützt das Winternotprogramm für Wohnungslose mit 10.000 Euro. Vorstand Bernd Hannemann hat am 17. Dezember in Husum Vertretern von Tagestreffs und Beratungsstellen einen symbolischen Scheck überreicht. Mit dem Geld werden warme Kleidung, Winterschuhe, Schlafsäcke und Isomatten für Bedürftige beschafft.  


„Als Stiftung haben wir die Aufgabe, Menschen in besonderen Notlagen unbürokratisch zu helfen“, sagt Vorstand Bernd Hannemann. „Deshalb ergänzen wir mit unserer Spende das bereits laufende, vom Land finanzierte Winternotprogramm. Die diakonischen Einrichtungen erhalten damit einen größeren finanziellen Spielraum, um Wohnungslose noch besser unterstützen zu können.“


Das Winternotprogramm ist vor allem für Menschen gedacht, die „Platte machen“, also nur auf der Straße leben. Sie haben kein festes Dach über dem Kopf und lehnen es ab, in den bestehenden Notunterkünften der Diakonie oder anderer Verbände zu übernachten. Neben Schlafsäcken, winterfester Kleidung und warmem Essen wird für sie beispielsweise in Husum eine zusätzliche Wohnung angemietet.


In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen in Schleswig-Holstein stetig gestiegen. 2017 nahmen 7.980 Menschen die Angebote der diakonischen Wohnungslosenhilfe in Anspruch. Das waren knapp 500 mehr als im Vorjahr und sogar gut 2.500 mehr als noch 2014. Brennpunkte sind die kreisfreien Städte Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster. Aber auch im ländlichen Raum, zum Beispiel in Nordfriesland und Dithmarschen, sind die Zahlen kontinuierlich gestiegen. Insgesamt dürfte die Dunkelziffer noch wesentlich höher liegen. Denn die Zahlen der Diakonie bilden zwar einen sehr großen, aber nicht den gesamten Bereich der Wohnungslosenhilfe in Schleswig-Holstein ab.


Eine wesentliche Ursache für die steigende Wohnungslosigkeit ist neben den ganz persönlichen Notlagen der Betroffenen der anhaltend hohe Druck auf dem Markt für bezahlbare Wohnungen. Während immer mehr Sozialwohnungen aus der Bindung fallen, wächst gleichzeitig die Zahl der Bedürftigen. Die Diakonie fordert deshalb von Land und Kommunen, den Bau von Sozialwohnungen zügig voranzutreiben.