„Werkstätten, stationäre Wohneinrichtungen und ambulante Assistenzangebote leisten einen wichtigen Beitrag für die gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit Behinderungen“, sagt Kay-Gunnar Rohwer (DW), „So sieht es auch das Bundesteilhabegesetz vor. Im Gegensatz dazu geraten die Einrichtungen und Angebote zunehmend unter Druck, sowohl finanziell als auch in der politischen Debatte. Ohne die Ursachen zu benennen, werden sie als Kostentreiber dargestellt und von übermäßigen Kontrollen überzogen. Eine zukunftsgerichtete Arbeit im Sinne der Menschen mit Beeinträchtigungen wird somit immer schwieriger. Wir bedauern, dass der heute im Landtag zur Diskussion stehende Bericht nur den Ist-Zustand der Eingliederungshilfe beschreibt, aber kaum Lösungsansätze für die Zukunft bietet. Damit könnte er als Blaupause für eine weitere Einspardebatte dienen.“
Unter dem Dach der Wohlfahrtsverbände engagieren sich viele Mitarbeitende in Werkstätten, stationären Wohneinrichtungen, Berufsbildungswerken aber auch als Schulbegleitungen für die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen. Sie setzen die individualisierten Bedarfspläne um, die zuvor die Betroffenen gemeinsam mit den Kostenträgern, etwa den Kommunen, erarbeitet haben. Umsetzung und Kosten sind im Bundesteilhabegesetz und in einem Rahmenvertrag zwischen Land und Wohlfahrtsverbänden geregelt. Dabei muss berücksichtigt werden, dass Inflation, Tarifanpassungen und notwendige Investitionen stetig zu mehr Kosten führen. Gleichzeitig steigt die Zahl der Menschen mit Beeinträchtigungen, die leistungsberechtigt sind.
„Als LAG FW setzen wir uns dafür ein, dass beim Einsatz für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen nicht nachgelassen wird“, betont die LAG-Vorsitzende Anette Langner. „Dazu gehört auch, die Einrichtungen der Eingliederungshilfe gemäß Bundesteilhabegesetz angemessen finanziell auszustatten und nachvollziehbare Kostensteigerungen zu berücksichtigen. Wer hier spart, spart auf den Rücken der Schwächsten.“
Gleichzeitig zeigen sich die Wohlfahrtsverbände offen für eine konstruktive Debatte über die Zukunft der Eingliederungshilfe in Schleswig-Holstein. Diese sollte von einer Kultur des gegenseitigen Vertrauens gekennzeichnet sein. Dabei sieht die LAGFW auch Einsparpotentiale, etwa durch den Abbau der sehr kostenintensiven Bürokratie und überbordenden staatlichen Kontrolle.