Besonders hoch sind die Zahlen in den Städten Kiel, Lübeck, Neumünster und Flensburg. Aber auch ländliche Bereiche sind betroffen, wie die Westküste oder das Hamburger Randgebiet. Auffällig ist, dass in den vergangenen Jahren immer mehr Frauen und Familien wohnungslos geworden sind. 2023 meldeten sich 2.665 Frauen bei den diakonischen Beratungsstellen und 1.495 Menschen im Alter zwischen 28 und 25 Jahren.
Vor diesem Hintergrund sieht die Diakonie Schleswig-Holstein großen Handlungsbedarf:
Es müssen endlich ausreichend bezahlbare Wohnungen für Menschen mit besonderen Bedarf geschaffen werden. Zwar hat die Landesregierung in den vergangenen Jahren mehr für den Wohnungsbau getan. Die Anstrengungen reichen aber keineswegs aus. Hier sieht die Diakonie auch die Kommunen in der Pflicht.
Die Wohnungslosenberatung muss flächendeckend so gestaltet werden, dass sie den neuen Herausforderungen gewachsen ist. Dazu gehören multiprofessionelle Teams, geschlechterspezifische Angebote sowie Schutzräume für Frauen und Familien. Hier sollten einheitliche Standards gelten und langfristig und verlässlich finanziert werden, auch im ländlichen Raum. Gleiches gilt für die Notunterkünfte, die vielerorts keine menschenwürdige und sichere Unterbringung ermöglichen.
Die Prävention in der Wohnungslosenberatung muss gestärkt werden. Von Wohnungslosigkeit betroffene Menschen sollten bereits begleitet werden, bevor Ihre Wohnung geräumt wird. Geht die Wohnung erst einmal verloren, ist es für die Betroffenen kaum mehr möglich, neuen Wohnraum zu finden.