Weltflüchtlingstag: Recht und Würde im Blick behalten!

Die Diakonie Schleswig-Holstein setzt sich für eine humane Flüchtlingspolitik ein. Aus Anlass des Weltflüchtlingstages am 20. Juni fordert der Wohlfahrtsverband von der Bundes- und Landespolitik, das Asylrecht nicht anzutasten und die Integration Geflüchteter zu stärken. Dazu gehöre auch, den Familiennachzug weiter zu ermöglichen, so die Diakonie. Die Bundesregierung möchte den Nachzug der Familien von subsidiär Schutzberechtigten aussetzen.

„Das Asylrecht gehört zur DNA unseres Landes“, sagt Christiane Guse, Referentin für Flucht und Migration beim Diakonischen Werk Schleswig-Holstein. „Es wurde vor dem Hintergrund unserer Geschichte zum Schutz vor politischer Verfolgung in das Grundgesetz aufgenommen. Daran sollten wir nicht rütteln, vor allem nicht, um kurzfristige symbolpolitische Erfolge zu erzielen. Wir fordern deshalb die Bundesregierung auf, die Zurückweisung von Asylsuchenden an den deutschen Außengrenzen sofort zu stoppen!“

Statt restriktiver Maßnahmen an den Grenzen und einer Verschärfung der Abschiebepolitik sollte aus Sicht der Diakonie mehr Energie in die Integration Geflüchteter investiert werden. Nur so lasse sich das gesellschaftliche Miteinander dauerhaft stärken. Die Diakonie begrüßt deshalb, dass die Bundesregierung die Mittel für Sprach- und Integrationskurse um 300 Millionen Euro aufstocken möchte. Darüber hinaus sollte aber auch die Finanzierung der Migrationsberatungsstellen verbessert werden. Diese sind zum Teil in ihrem Bestand gefährdet, weil der Bund zurzeit nur unzureichend Gelder für die rechtliche und soziale Beratung Geflüchteter zu Verfügung stellt. 

Ein besonderes Augenmerk legt die Diakonie Schleswig-Holstein auf den Schutz von Familien. Der Familiennachzug sei ein Menschenrecht und entscheidend für die seelische Stabilität, Integration und Teilhabe von Geflüchteten. „Jeder sollte das Recht haben, mit seiner Familie zusammenzuleben. Sie gibt Sicherheit und Kraft, um in der neuen Heimat anzukommen. Integration kann auch nur gelingen, wenn sich Menschen nicht um in der Heimat verbliebene Angehörige sorgen müssen. Außerdem schützen Familien erfahrungsgemäß davor, zu vereinsamen oder sich möglicherweise zu radikalisieren“, so Christiane Guse weiter.

Unter dem Dach der Diakonie engagieren sich viele hauptamtliche Mitarbeitende und Ehrenamtliche für die Integration Geflüchteter in Schleswig-Holstein. Es geht um die soziale, psychologische und rechtliche Beratung der Menschen, um die Begleitung zu Ämtern, die Hilfe bei der Wohnungssuche oder die Vermittlung von Sprach- und Integrationskursen sowie von Jobs. Darüber hinaus ist die Diakonie in der Asylverfahrensberatung und der unabhängigen, freiwilligen Rückkehrberatung aktiv.