Brot für die Welt: Auftakt 65. Spendenaktion in Schleswig-Holstein

Projekt zur Förderung von Kleinbauern in Kenia

Mit einem Gottesdienst im St. Petri-Dom in Schleswig ist heute (3.12.2023) die 65. Spendenaktion von Brot für die Welt in Schleswig-Holstein eröffnet worden. Unter dem Motto „Wandel säen“ sammelt die evangelische Hilfsorganisation in den kommenden Monaten wieder Spenden und Kollekten für weltweite Hilfsprojekte. Am Eröffnungsgottesdienst beteiligten sich unter anderem Schleswig-Holsteins Ministerin für Justiz und Gesundheit Prof. Dr. Kerstin von der Decken, die Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein Nora Steen, Landespastor Heiko Naß, der Bürgermeister von Schleswig Stephan Dose und Propst Helgo Jacobs.

Fast 800 Millionen Menschen auf der Welt leiden Hunger. Dass jede und jeder Zehnte nicht satt wird, liegt vor allem an Kriegen, bewaffneten Konflikten und am menschengemachten Klimawandel. Verantwortlich ist aber auch unser globales Ernährungssystem, das weder nachhaltig noch fair ist. Im Gegenteil: Es schadet der Umwelt und dem Menschen, weil es nicht die kleinbäuerliche, sondern überwiegend die industrielle Landwirtschaft begünstigt.

Hilfe zur Selbsthilfe

Brot für die Welt setzt sich für ein Ernährungssystem ein, das an den Bedürfnissen armer und benachteiligter Gruppen ausgerichtet ist. Zahlreiche Projekte unterstützen Kleinbauern, sich selbst zu helfen – durch klimaangepasste, vielfältige Anbaumethoden, eigenes Saatgut sowie biologische Dünger und Pflanzenschutzmittel.

In Westen und Nordwesten Kenias beispielsweise erhalten Bäuerinnen und Bauern Schulungen zum Anlegen von Obst- und Gemüsegärten, zur ressourcenschonenden Bewässerung und zur Tierzucht. Außerdem leistet Brot für die Welt Starthilfe beim Aufbau von Spar- und Kreditgruppen, damit sie vor Ort in die Landwirtschaft investieren können. Davon profitieren insgesamt 84.000 Menschen. In Bangladesch trägt ein Projekt dazu bei, die Lebensbedingungen ethnischer Minderheiten in 50 Dörfern zu verbessern und ihr kulturelles Erbe zu bewahren. Die Menschen werden beim Aufbau von Spar- und Kreditgruppen unterstützt, beim ökologischen und klimaangepassten Reisanbau, bei der Saatgutkonservierung, beim Anlegen von Obst- und Gemüsegärten sowie bei der Weiterverarbeitung ihrer Produkte. Das Projekt kommt 11.000 Menschen zu Gute.

Zitate

Schleswig-Holsteins Ministerin für Justiz und Gesundheit Prof. Dr. Kerstin von der Decken: „Trotz großer Fortschritte und positiver Entwicklungen in vielen Teilen der Welt ist es der Menschheit noch nicht gelungen, den Hunger endgültig zu besiegen. Kriege, Ernteausfälle oder die Folgen des Klimawandels müssen wir aber nicht hinnehmen. Wir können sowohl als Politik als auch als Zivilgesellschaft unseren Beitrag zur Bekämpfung des Welthungers leisten. Es bedarf funktionierender internationaler und nationaler Strukturen und Regeln, guter Institutionen und wirtschaftlicher Entwicklungsmöglichkeiten. Ebenfalls bedarf es auf internationaler Ebene konzertierter diplomatischer Bemühungen, um Konflikte – auch dauerhaft – zu lösen. Brot für die Welt setzt sich für eine gerechtere und friedlichere Welt ein. Jede Spende an die Aktion unterstützt die gute, fruchtbare Saat und fördert den Wandel. Für eine bessere Welt haben wir alle eine gemeinsame Verantwortung. Ich danke allen, die sich hier in Schleswig-Holstein und in aller Welt engagieren und den Wandel säen.“

Die Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein Nora Steen: „‘Wandel säen‘. Das gilt für den globalen Süden, aber genauso auch für den globalen Norden. Denn immer deutlicher wird ja: Wir können globale Herausforderungen wie die gerechte Verteilung von Nahrungsmitteln nur gemeinsam lösen. Unser Handeln vor Ort hat immer Konsequenzen. Somit ist die Entscheidung, was bei uns zu Hause auf den Teller kommt, immer auch eine politische. Umso wichtiger ist es, dass wir miteinander im Gespräch bleiben. Die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein und die Akteure aus Politik und Zivilgesellschaft, die sich dafür einsetzen, dass die Menschen im globalen Süden nicht mehr unter den negativen Folgen unseres westlichen Lebensstils zu leiden haben. Und wir können mit unseren Spenden dazu beitragen, die Not zu lindern. Leisten auch Sie dazu einen Beitrag!“

Diakonie-Vorstand und Landespastor Heiko Naß: „Die Nachrichten vom Nahost-Konflikt, dem Krieg in der Ukraine und die Folgen auch für uns halten uns täglich in Atem. Es macht uns gleichzeitig deutlich, wie sehr diese Welt in vielen Bereichen miteinander verwoben ist. Deshalb können wir das Thema Hunger nicht ausblenden. Dass unzählige Menschen im globalen Süden nicht genug zu essen haben und täglich um ihre Existenz bangen, ist auch eine Folge unbewältigter Krisen. Mit seinen Projekten hilft Brot für die Welt, die Not in diesen Ländern nachhaltig zu lindern. Die Menschen erhalten eine Zukunftsperspektive in ihrer Heimat. Letztlich werden damit auch Fluchtursachen gemindert. Ich möchte die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner bitten, für diesen lebenswichtigen Einsatz zu spenden.“

Spenden

Wer die Arbeit von Brot für die Welt unterstützen möchte, kann neben den Kollekten in Gottesdiensten online spenden oder per SMS oder mit einer Überweisung.  Informationen dazu gibt es auf www.brot-fuer-die-welt.de/spenden

Spendenkonto:

Brot für die Welt

Bank für Kirche und Diakonie

IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00

BIC: GENODED1KDB

Mit den Spenden fördert die Hilfsorganisation aktuell rund 1.800 Projekte. Im vergangenen Jahr hat Brot für die Welt in Schleswig-Holstein gut 2,2 Millionen Euro Spenden und Kollekten erhalten, bundesweit waren es mehr als 75,6 Millionen Euro.