Diakonie erhält Zuschlag für unabhängige Teilhabeberatung

Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein beteiligt sich an der „Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung“ von Menschen mit Behinderung (EUTB). Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales erteilte dem Wohlfahrtsverband den Zuschlag für Beratungsstellen in Lübeck sowie den Kreisen Nordfriesland und Rendsburg-Eckernförde. „Damit Menschen mit Behinderung alle notwendigen Förderangebote in Anspruch nehmen können, benötigen sie eine qualifizierte Beratung“, sagt Landespastor Heiko Naß. „Deshalb unterstützen wir gern den Aufbau des geplanten Netzes von Teilhabe-Beratungsstellen in Schleswig-Holstein.“

Laut Bundesteilhabegesetz müssen bundesweit in allen Kreisen und kreisfreien Städten Beratungsstellen für die EUTB geschaffen werden. Sie haben die Aufgabe, Menschen mit Behinderung über die Bandbreite aller Teilhabeleistungen zu informieren. Dazu gehören beispielsweise Assistenzangebote für den Alltag, Reha-Maßnahmen und Hilfsmittel, Arbeitsplätze in Werkstätten oder spezielle Wohnangebote. Darüber hinaus sollen die Ratsuchenden dabei unterstützt werden, den richtigen Leistungsträger, z.B. Sozialhilfe, Eingliederungshilfe oder Rentenversicherungen, zu finden.

Die „Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung“ erfolgt unabhängig und durch Fachkräfte. Für ein niedrigschwelliges Angebot wird die Beratung durch die Peer-Berater ergänzt. Das heißt, Betroffene werden von Betroffenen beraten. Diese kennen sich meist aus eigener Erfahrung im Hilfesystem aus und können sich daher sehr gut in die Lebenssituation und Anliegen der Ratsuchenden hineindenken.

Das Diakonische Werk Schleswig-Holstein wird die Beratungsstellen zügig aufbauen. Dazu erhält der Wohlfahrtsverband vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales in den kommenden drei Jahren insgesamt rund 900.000 Euro. In den drei Beratungsstellen werden insgesamt fünf Stellen geschaffen. „Gerade im ländlichen Bereich fehlen vielerorts Beratungsangebote für Menschen mit Behinderung“, betont Landespastor Heiko Naß. „Dort schnell Abhilfe zu schaffen, ist uns ein ganz besonderes Anliegen.“

Die Diakonie hat bereits Erfahrungen in der Beratung und Begleitung von Menschen mit Behinderung in der Teilhabeplanung. Im Rahmen des Projektes „Auf Augenhöhe“ wurden in den vergangenen drei Jahren zahlreiche Peers als Teilhabe-Begleiter für die Beratung ausgebildet. An den Standorten Schleswig, Kiel und Meldorf unterstützen sie schon heute Betroffene, sich im Ämterdschungel zurechtzufinden. Im Unterschied zur „Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung“ werden die Ratsuchenden nicht nur bei der Leistungsbeantragung beraten, sondern auch im Prozess der Teilhabeplanung begleitet. Mehr Informationen dazu unter:  http://www.aufaugenhoehe.sh

 

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Friedrich Keller
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