Aufnahme von 1.553 Geflüchteten: Weitere Schritte sind dringend nötig!

Angesichts der Situation auf der Insel Lesbos und in anderen griechischen Flüchtlingslagern fordert Landespastor und Diakonie-Vorstand Heiko Naß von Bundes- und Landesregierung entschlossenes Handeln:

„1.553 Personen aufzunehmen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Das reicht aber leider nicht aus. In den griechischen Lagern leben viele Tausende Menschen unter unerträglichen Bedingungen, Tausende Mädchen und Jungen verlieren dort ihre Kindheit. Für sie muss endlich eine Lösung gefunden werden. Hier trägt Deutschland in seiner EU-Ratspräsidentschaft eine besondere Verantwortung und muss notfalls allein vorangehen, damit die anderen nachziehen. Es darf kein weiteres politisches Taktieren auf dem Rücken der Menschen geben.

Gleichzeitig begrüßen wir die grundsätzliche Bereitschaft der schleswig-holsteinischen Landesregierung, zusätzliche Menschen aus den griechischen Lagern aufzunehmen. Als Diakonie stehen wir mit unseren Migrationsfachstellen und Projekten bereit, um Geflüchtete bei ihrem Ankommen und ihrer Integration zu unterstützen.“

Hintergrund:
In Moria auf Lesbos leben rund 4.000 Kinder und ihre Familien, sie kommen in der Mehrheit aus Kriegsgebieten wie Syrien, Afghanistan, Irak und der Republik Kongo. Kein Land in der EU ist wirklich überfordert mit der Flüchtlingsaufnahme: Die Türkei hat mit fast 4 Millionen Geflüchteten mehr aufgenommen als die gesamte EU. Ende 2018 befanden sich 2,4 Millionen Geflüchtete oder Personen mit internationalem Schutzbedarf und 860 Personen im Asylverfahren in der EU. Ebenso hat Libanon mit 7 Millionen Einwohnern 1,3 Millionen Geflüchtete aufgenommen. In Deutschland mit 80 Millionen Einwohnern leben 1,1 Millionen Menschen mit einem Flüchtlingsstatus.