Diakonie fordert Corona-Fahrplan für Kitas

In einem gemeinsamen Positionspapier fordern das Diakonisch Werk Schleswig-Holstein und der Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein e.V. (VEK), dass die sich zuspitzende Lage in der Kita-Notbetreuung nicht negativ auf die Situation der Mitarbeitenden auswirken darf. Öffnungsschritte dürfen erst bei deutlich niedrigeren Infektionszahlen geschehen und müssen dann an aktuelle Inzidenzwerte und an lokales Infektionsgeschehen gekoppelt werden.

Viele Eltern bringen derzeit ihre Kinder in die Notbetreuung, weil Sie keine Alternativen haben. Die Tendenz der Auslastung der Notgruppen ist steigend. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es dennoch richtig, die Einschränkungen fortzuführen, um Infektionsrisiken für Mitarbeitende und Familien zu senken. Sowohl Familien als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind vielerorts am Limit.

Mit dem Positionspapier möchten Diakonie und VEK den Blickwinkel aber nun erweitern und die Dilemma-Situation der Fach- und Leitungskräfte verstärkt beleuchten. In einer Blitzumfrage unter evangelischen Kita-Trägern stellte der VEK kürzlich fest, dass der Druck auf die Einrichtungen durch die aktuellen Entwicklungen zunehme. VEK-Geschäftsführer Markus Potten fordert deshalb eine bessere öffentliche Wahrnehmung des pädagogischen Personals in Kitas: „Fachkräfte sind vielerorts am Limit, betreiben hohen organisatorischen Aufwand, um Notbetreuungsangebote, guten Infektionsschutz und pädagogische Qualität aufrechtzuerhalten. Das verdient mehr Anerkennung und Respekt. Darauf muss die Politik in ihren Konzepten eine Antwort finden, um die Fachkräfte nicht weiter zu belasten.“

Darüber hinaus fordern die Interessenvertretungen von knapp 600 Kitas in Schleswig-Holstein mit über 7.000 Mitarbeitenden eine systematische Unterstützung bei der Umsetzung von Infektionsschutzmaßnahmen, eine transparente Teststrategie und ein frühzeitiges Impfangebot für pädagogische Fachkräfte. „Es gilt nun, Leitungskräfte mit klaren Vorgaben, Ansprechpersonen vor Ort und Perspektiven zu entlasten, um das Vertrauensverhältnis zu den Eltern nicht zu gefährden“, so Potten.