16.09.2024 | Hybrid-Veranstaltung

Gedenken, Mahnen und Erinnern – Erinnerungskultur und Einwanderung

Hybrid-Veranstaltung

Montag, 16.09.2024 14:00 Uhr

Tagungszentrum Martinshaus
Kanalufer 48
24768 Rendsburg

Gedenken, Mahnen und Erinnern – Erinnerungskultur und Einwanderung

 

Referent: Reinhard Pohl (freier Journalist)

 

In Deutschland gibt es – wie in anderen Ländern auch – Gedenktage. Wir erinnern uns an besondere Ereignisse in der Geschichte, wir mahnen an Verbrechen. Wichtig ist die Erinnerung am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar), an die Befreiung vom Nationalsozialismus (8. Mai), an die deutsche Einheit (3. Oktober) oder an die Pogromnacht (9. November). Ebenso der 16. Mai zur Erinnerung an den Widerstand der Sinti und Roma im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Zudem der 2. August zur Erinnerung an die Opfer des Völkermordes an europäischen Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus.

 

Über andere Tage wird diskutiert: den Tag des Grundgesetzes, das Gedenken an den Aufstand in der DDR oder auch regionale Ereignisse. Andere sind mit der Zeit dazu gekommen, aber (noch) weniger bekannt: Der 24. April zum Gedenken an den Genozid an den Armenier*innen, ebenso der 3. August zur Erinnerung an den Genozid an den Jesid*innen.

 

In letzter Zeit gibt es teils sehr emotional Diskussionen: Eingewanderte können mit vielen Gedenktagen wenig anfangen, weil es meist Ereignisse der deutschen Geschichte sind. Oder sie wollen ihre Gedenktage gewürdigt wissen, so die Armenier*innen und die Jesid*innen. Und es gibt den Al-Quds-Tag am 7. August, ausgerufen von der iranischen Regierung, um (nach dessen Lesart) gegen die Besetzung Palästinas durch Israel zu protestieren. Da hier auch antisemitische Parolen verbreitet wurden, hat die Bundesregierung jetzt die Gedenktage für die Opfer des NS-Regimes in den Einbürgerungstest aufgenommen – Eingewanderte sollen eine Prüfung ablegen, ob sie deutsche Gedenktage einhalten.

 

Diskutiert wird auch, Gedenktage und deren Hintergründe in den Schulunterricht aufzunehmen, einen Ausflug in ein ehemaliges Konzentrationslager zur Pflicht zu machen – doch kann man Gedenken erzwingen? Was sollten Eingewanderte wissen? Was kann man voraussetzen?

 

Die Veranstaltung ist Teil des Programms der Interkulturellen Woche im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Sie richtet sich an alle Interessierten. Die Teilnahme ist kostenlos, und ebenso per Video (über „Zoom“) möglich.

 

Einladung als *.pdf

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